Athen die Stadt der Götter... eh verrückten Autofahrer meinte ich

Hi Miteinander,

Die Nacht war irgendwie kurz. Jedoch erholsam. Die Sonne weckt mich aus meinem Schlaf. Ich drehe mich um und denke mir lass mich noch ein wenig. Aber das Zelt was noch nicht mal einen Regenschutz hatte erhitzte sich schnell. Ok Ok ich steh ja schon auf ;).

Der Campingplatz schaut am Tag genauso trist aus wie am Abend. Es sind viele Leute die hier das ganze Jahr leben. Wahrscheinlich weil es günstiger ist als auf Miete zu leben. Sie gehen arbeiten das merke ich. Es ist wie eine kleine Stadt neben der wirklichen Stadt. Ich esse 3 Bananen die ich mir am Vorabend noch aus dem örtlichedn Supermarkt ergattert hatte und mache 4 mal den Sonnengruß. Ich bin gut gelaunt und freue mich schon auf die gestern Nacht erstellte Route. Es gibt auch einiges an Schotter ;))) . Die Sonne scheint heute sehr stark und ich möchte heute doch noch nach Athen kommen also sollte ich mich ran halten los zu fahren.

Ich möchte gerne ohne Gepäck in Athen rumlaufen. Das ist so das Ziel für morgen.

Das Zusammenpacken geht automatisch und nach unter einer 1/2 Stunde bin ich abfahrbereit. Ich grüße noch einige ältere Herrschaften mit "Jassus" und fahre an die Schranke. Dort sitzt eine ältere Dame die leider kein Wort versteht ausser griechisch. Wir unterhalten uns ein bisschen mit Händen und Füßen und über Google Translate so wie das Internet es gerade für richtig hält.

Sie meinte das wir auf jemanden warten müssten.  Die Unterhaltung war super irgendwie auch wenn wir zusammen keine Sprache hatten. Sie meinte das sie noch nie aus Griechenland raus gekommen sei und noch nie großartig gereist ist. Das Sie das toll findet das ich das mache, man sollte das machen wenn man jung ist. Sie erzählte das sie Rentnerin ist, jedoch den Job brauchen könnte da die Renten hier jetzt sehr mager ausfallen würden. Sie bot mir selbstgemachte schokoladenüberzogene Kekse an, die wirklich super lecker schmeckten.

Nach fast einer 3/4 Stunde meinte ich das ich jetzt doch gerne los würde, denn es wäre schon 10:00. Sie telefonierte kurz und 3 Minuten später war ein junger Mann mit dem Auto da der auf fließend Englisch mich auscheckte. Hehe die Griechen. ;) immer stressless.

Ich verabschiedete mich und fuhr los. Die Strecke war 250km mit 40km Schotter zum abkürzen. Ergo 6,5h fahrt mit ca. 1h Pause einkalkuliert. So um 17-18 Uhr sollte ich ankommen um noch bei Helligkeit das Zelt aufzubauen. Die Straßen waren sehr kurvig und teilweise mit Geröll von dem letzten Regen noch gespickt. Es machte Heiden spass heute zu fahren. Der Reifen klebte sogar relativ gut Ich zog meine Kreise entlang der Straßen mal auf engeren mal auf weiteren Straßen. Der Geruch verändert sich schon wieder genau wie das Aussehen der Landschaft.

Ich bin auf einmal in einem zweiten Frankreich. Langgezogene Felder und Schotterstraßen die die Landstraßen queren. Es duftet nach trockenen Hafer und Gras das frisch gemäht teils auf der Straße trocken rum liegt. Die Olivenheine weichen langsam immer mehr Büschen die zuckersüss riechen. Ich sauge den Duft ein wie eine Droge und genieße das ausatmen. Und auf Schotter wieder und hops auf die Straße. Ich komm mir langsam vor wie ein Rennfahrer der andauernd andere Konditionen zum fahren hat. Der Tag geht rum. Ich mache eine Pause auf einem Berg mit wunderschönen Ausblick kurz vor einem Dorf.

Hier stehen immer Brunnen. Ich fülle meinen Wassersack und mache Mittag. Das Wasser aus den Brunnen trinken die Leute aus dem Ort auch. Ich trinke es jetzt schon fast 4 Tage das Wasser und es schmeckt sehr lecker. Keine Ausfallerscheinungen. Und es ist kostenlos und nicht in Plastik !!!!

Ich fahre weiter es kommen wieder Hügel und die Straße ist immer mal auf einer Seite weggebrochen und in den Abgrund gefallen. Mein Navi sagt mir noch eine 3/4h dann bin ich da. Puh ist auch gut so ich bin langsam im Eimer. Es war ein saugeiler Tag mit tanzen mit Musik in den Ohren am Straßenrand, gutem Mittag mit Avocado und Tomaten mit Toast und geilen Kurven ach ja und sagte ich schon Offroad ;)))

Ich muss durch Athen Innenstadt um an den Campingplatz zu gelangen. Es sind kleine Straßen links und rechts stehen Autos, Motorräder, jeder quetscht sich durch die engen Gassen. Es ist ein Getümmel sonders gleichen. Man fährt bei rot über die Ampel wenn es geht, Leute stehen auf der Straße, manche kommen einen mit dem Motorrad auf meiner Seite entgegen. Polizei überholt ohne Blaulicht. Ihr merkt Chaos. Nach knapp 10 Minuten in diesem Chaos verstehe ich ihn langsam und handle genauso. Und wie soll es sein ein Polizist hält mich an während ich über Rot über die Ampel fahre. Wir bleiben stehen, weil beide auf dem Motorrad unterwegs sind. Synkron nehmen wir den Helm ab. "Kalinichta" sage ich. Er erwidert "Hey you are German guy", "yes, iam from Germany", "Where are your friends, have you lost them?", "Eh... Iam alone. Oh i hold you because i think you lose someone ;) you drive like a real greek, good man go forward." Er klopfte mir auf die Schulter und fuhr weiter ohne Helm ... Hehehe diese Griechen. Einfach geil. Ich fühle mich langsam echt wohl hier. die Art ist einfach cool.

Die Leute passen aufeinander auf. Sie sind zwar schnell unterwegs aber jeder passt auf den anderen auf. Regt sich nicht auf. Gibt ihm Vorfahrt obwohl er keine hat. Lässt Motorradfahrer durch, da es zu heiss ist im Stau. Man geht über Rot über die Ampel weil es geht und jeder mitdenkt. Mensch echt das wünschte ich mir sehr in Deutschland. Nicht unbedingt so krass, aber das die Deutschen wieder anfangen zu denken.

So aber jetzt schnell rein in den Campingplatz, He? Ein riesen großes Gitter versperrt mir den Eingang. Auf "κλειστό" => geschlossen steht mit großen Buchstaben auf einem Schild. SCHEI...
Ich frage OSM Map nach einer alternative 40km entfernt an der Küste zwischen Ionischen und Ägäischen Meer. Ok ... Es ist ja erst 19:00 auf gehts noch mal eine Stunde. Nach einer Stunde das selbe. Auch geschlossen. Ich entscheide mich zurück zu fahren da ich eine verlassene Hotelanlage gesehen habe die schlecht abgesperrt ist zu besuchen und dort mein Lager aufzuschlagen. Es ist gerade schon 21:00 Uhr und die Sonne ist gerade unter gegangen.

Dort angekommen steht ein Wohnmobil von Düsseldorfern vor dem Eingang. Er ist mit einer zwischen zwei Bäumen eingehängten Eisenstange vor Einfahrt geschützt Ich bitte den Herrn vom Camper mir zu helfen das ich dort einfahren kann. Nun steht die Affentwin in der Nacht auf einem runden Marmorstein. So muss das. Hier kann ich auch morgen in Ruhe alle kleinen Checks machen.

Erstmal Abendbrot. Es gibt griechischen Salat und Pitabrot.

Gute Nacht euch bis morgen

LG
Franky



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rio-Brücke und wie man ohne Strom weiter fahren kann

Gemetzel, Athens Sehenswürdigkeiten und die Ölschraube hat nun den Geist aufgegeben

Offroadabstieg, Trägerrahmen schweißen und morgen sehen wir die Düsseldorfer wieder

Düsseldorfertreffen und eine schöne Tagestour zum Jetsero See

Zerstört, wiedererweckt ... und wieder Zerstört

Ab nach Montenegro mit lockerem Lenkkopf

Auf hoher See mit anfänglichen Schwierigkeiten

Waschtag, ein Slide und polnischer Motorradunfall

Sparta, schöne Kurven und ein Treffen mit den Düsseldorfern

Test Headwave Tag