(Update) Rehunfall am Helligen Tag und wie man seine kaputte Federgabel wieder flott bekommt

Hi Zusammen,
Der Kajak Campingplatz

tja der Tag hatte es in sich. Ihr könnt euch wieder auf eine lustige Story gefasst machen. Das Internet ist in Griechenlands Campingplätzen echt schlechter als in Albanien. So krass, deswegen werde ich für die letzten zwei Posts später die Bilder hochladen und diese Verknüpfen. 
Aber bevor ich irgendwas verrate hier der Tagesblogeintrag.

Es ist 6 Uhr. Meine Blase drückt und ich wache auf. Ich habe keine Lust jetzt auf zu stehen… Umdreh… hmmm… Umdreh… ach verdammt … dann stehen wir halt auf. Ich quäle mich aus dem warmen schön kuschligen Schlafsack. Das Zelt ist nass also auch der Boden. Ich bin barfuss. 50 m zum Klo. Mit einer Unterhose bekleidet und leise auf meine Blase schimpfend streiche ich durch das Gras was vom gestrigen Regen noch feucht ist. So erledigt. Zurück ins Zelt. Füsse abgetrocknet und ab im Zelt in den Schlafsack. 8 Uhr ich wache wieder auf .. Irgendwas schleicht doch um mein Zelt. ?!?! Ich drehe mich um und öffne den Zelteingang. danach die Aussentüre. Und wer steht davor ein Gockel und 3 Hühner die genauso bestürzt in mein Gesicht schauen wie ich in Ihres. BOAOAOAAAAAACKKK und schon war Panik bei der Hühnerfamilie. Tja jetzt bin ich vollständig wach. 

Aufgestanden und das Zelt getrocknet und alles bereit gemacht für einen neuen Tag. Ich kontrolliere jetzt auch das Öl vom Motor mann weiss ja nie. Die Federung ist die letzten Tage durch das Offroaden immer schlechter geworden. Es geht noch aber sie ist gestern 2 mal durchgeschlagen. Hier werde ich mich wahrscheinlich ein wenig früher darum kümmern müssen bevor Rolf kommt. 

Langsam kommt die Crew vom Waterrafting Team. Der Chef ist ein Grieche und sein Mitarbeiter ein Albaner. Ich setze mich zu Ihm und wir redeten während er Online Poker zockte. Es war eine sehr gute Unterhaltung. Er war wirklich genau auf meiner Wellenlänge und ich bin froh solche Leute immer mal wieder zu treffen. Es ist selten das Menschen verstehen das es nicht aufs Geld ankommt sondern das was du in der Birne hast und da auch nur auf einer anderen Weise was die meisten Europäer denken. 

Wir saßen fast eine 3/4h da und hatten eine gute angeregte Diskussion. Es klingelt er muss ran gehen. Ich stehe derweil auf und denke mir das Zelt ist ja trocken das kann ich ja schon mal aufräumen. Gesagt getan Zelt ist weg. Die wasserdichte Unterlegplane ist noch nass also lege ich Sie auf den Tisch zum Trocknen.
Dafür kann ich mich ja schon mal anziehen und das Wasser aus dem Brunnen in meinen Waterpack einfüllen. Die Münchnerin die gestern gekommen ist mit Ihrem Mann, sprach mich an und wir redeten was ich so mache und wo ich noch hinwolle. Ich beantwortete Ihre Fragen und wir sprachen über Ihre Enkelkinder die auch mit dem Bus zum Kajaken da waren.

Ich packte meine Sachen auf das Motorrad und verschnürte es. Ich gab dem Chef vom Platz für Essen und Übernachtung 20 Euro und fuhr ab. Sie wünschten mir alles gute und winkten alle fleissig während ich vom Hof fuhr. 

So was ist das nächste Ziel, Motoröl besorgen da ich schon 1/4 des Kontrollstriches gesunken bin. Das Tropfen beseitigen und die Kette noch einstellen. 
Ach ja aber dafür brache ich einen sauberen und geraden Platz. Egal das muss jetzt halten. Ich brause los. Vielleicht finde ich ja Dichtringe in der Stadt 
Trikala. 

Es sind 180km teilweise über Schotter. Ich fahre auf der Landstraße dem Berg entlang überall liegen Faust große Steine herum oder größer. Diese hat der Regen gestern wahrscheinlich gelöst und diese rollten dann auf die Straße. Es sah aus wie ein Trümmerfeld und ich schlängelte mich langsam durch die Steinwüste. Es gab viele Stellen wo die Straße mal einen halben Meter absackt oder sie ganz weg ist. Zudem laufen hier Tiere auf der Straße herum. Also fahre ich schon vorsichtig und schaue mir die Gegend an.
Die Kurven werden immer fordernder und ich zirkele mich immer dynamischer durch sie durch. Es ist einfach schön die Sonne scheint die Strecke ist traumhaft und der Asphalt ist gut. Der Reifen hebt soweit und es macht richtig Spass. Auf der rechten Seite ist der Fels und Büsche auf der anderen Seite der Abgrund mit ca 100m steil Abwärts. Ich genieße es es ist einfach klasse. Es rollt wirklich gut.…. Was war das… Im Augenwinkel erblicke ich nur kurz etwas braunes…. Es kommt direkt auf mich zu. Keine 5 Meter vor mir rennt es in die Straße. Es ist Mannshoch und rennt mir gleich ins Vorderrad oder in den Lenker. Ich lenke weiter in Richtung Abgrund aus. Und versuche eine Vollbremsung. Scheisse ein Stein. Egal, Ich muss drüber fahren. Ich lasse kurz die Bremse los um über den Stein zu preschen. Ich höre einen sehr lauten Schlag und der Lenker wackelt. Scheisse… Egal Weiterbremsen...  Es ist ein Reh es wird auch langsam versucht aber durch mich durch auf die andere Seite zu gelangen. Es ist nun direkt neben meinem Fuss ich bremse weiter. Es geht nicht anders ich Trete dem Reh in die Seite. um es von meinen Rädern fern zu halten. Wenn es mich berührt falle ich in den Abgrund. Es weicht aus. Ich komme zum Stehen. Gerade noch vor deiner Kurve. Es schaut mich an. Ich schau es an. Ich prüfe ob ich es verletzt habe. Aber scheinbar habe ich dem Reh nichts gebrochen. Es steht da und geht über die Straße blickt nochmal zurück und verschwindet dann sehr schnell im Dickicht. Ich stehe auf der Straße. Der Schweiß läuft mir die Stirn runter. Ich fange an zu lachen. Krass das ging jetzt aber wirklich mal gut. Ich schaue die Gabel an. Die Dichtringe sind jetzt raus. 
Das Öl läuft direkt raus. Ich schnappe mir Panzertabe und umwickele die Endrohre. Ich brauch jetzt einen Service. Langsam fahre ich in die Stadt. Die Federung vorne ist nur noch sehr schwammig und schaukelt sich ab 60 km/h total auf. Nach 2h schaffe ich es die Stadt zu erreichen. 

In Trikala werde ich von einem Vespa-Werkstattt unfreundlich abgelehnt und weiter geschickt. Ich denke mir, "Schauen wir weiter es wird schon wer kommen". Ich fahre immer weiter an der Hauptstraße bis ich eine Autowerkstatt sehe. Ich werde fragen ob ich vielleicht dort Hilfe bekommen könnte. Es ist die Werksatt von Stpagalhs Kon/Nos (Wenn falsch geschrieben, von dem ich ausgehe schreibe mir doch bitte einen Kommentar wie er richtig heisst ;))

Er ist sofort hilfsbereit und schaut sich die Federgabel an. Er schaut direkt nach ob er Dichtringe besitzt.. Es sollte auch das Öl gewechselt und auf dem gleichen Stand eingefüllt werden. Damit die Federung sauber arbeiten kann. Jedoch hat er die Dichtungen und das Öl nicht passend da. Erst in 2 Stunden machen die Geschäfte wieder auf, aber er würde dann mit mir dort hinfahren und mir helfen zu übersetzen. Danke. In der Zeit baute ich alles ab und gab Ihm die Dichtungen. Er fragte mich ob ich was zu trinken möchte und schickte seinen Kumpel mit der Vespa um mir einen Frappuccino zu holen. Ich war total überfordert mit so viel Hilfe und Freundlichkeit. Dankend nahm ich den Kaffee an und machte noch ein paar weitere Serviceaktionen die anstanden. 

Ich säuberte leicht den Luftfilter, stellte die Kette ein und prüfte den Stand des Öls. Dann schaute ich den beiden Mechanikern zu, wie Sie an einem Hyundai eine Kupplung wechselten und bei einem VW Polo irgendwas an der Kühlung. Er fuhr weg und ich dachte wir müssten ja langsam los. Ich telefonierte mit Rolf so das er auch bescheid wusste das der Service nicht mehr nötig sei. Er kam zurück und hatte alles schon besorgt. Mensch ich war baff. Ich bedankte mich und wir bauten gemeinsam die Gummidichtungen ein. Leider stellten wir fest das die Dichtungen zu dick waren und diese vom der oberen Kante zerdrückt würden und die Dichtung nicht ins Bett rein gehen wird. Er suchte. Ich füllte derweil 600ml SAE 15W ein. Es sollten 653ml sein, jedoch hatte ich nichts Ich fragte Ihn ob er vielleicht einen Messbecher hätte. Leider fanden wir keinen. Dafür aber von seiner Tochter die Milchflasche ;) Er gab sie mir darauf waren 50ml eingezeichnet. Super lustig. Die Africa Twin brauchte jetzt ein Babyfläschchen.
Ich machte eine Testfahrt und die Federung war wie ausgewechselt. Beim ablassen des Öls bemerkten wir auch das die rechte Federgabel wahrscheinlich Probleme hat da sie Metallspäne im Öl hatte. Wenn ich zuhause bin muss ich mir das genauer anschauen. Jetzt muss das frische Öl seinen Zweck erledigen. 

Ich dankte Ihm. Für seine Besorgungen, Kaffee, Händewaschen, Hilfe und Beistand wollte er nichts. Er wollte nur die 31,22 Euro von den Besorgungen. Ne Ne meinte ich das machen wir anders. Hier sind 50 Euro. Danke für alles und führe deine Frau und dein Kind aus. Nehme dir die Zeit. Es ist das wichtigste was du hast. 

Wir verabschiedeten uns und ich plante kurzerhand wo es Campingplätze gab. Ich hätte wieder zurück in das Gebirge fahren sollen. Aber da ich ja schon wusste das es dort regnerisch ist entschied ich mich um 18:30 noch über 2h los zu machen um an der Ägäis zu übernachten. 2h und einen wehen Arsch später war ich am Campingplatz.

Es ist ein Dauercamper Campingplatz. Aber für eine Nacht wird er es tun. Dann schaue ich mal wo es mich als nächstes hin verschlägt. Vielleicht doch nach Athen. 

Aber jetzt mache ich mir was zu essen und gehe ins Bett denn ich bin Hundemüde.

Bis morgen Ihr 

LG
Franky  



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