Der Bienenstich

Ich möchte der Familie und Freunden direkt beim Anfang sagen, Mari gehts wieder gut. Wir reisen weiter und Sie hat alles gut überstanden.
Hi Miteinander,

nach dieser kurzen Nacht stehen wir ein wenig gerädert auf. Es dauert ein wenig bis wir aus dem Bett kommen.  Vor uns treiben gerade 3 Hirten ihre Kühe bei uns vorbei über die Weide. Die Hunde der Schäfer zanken sich ein wenig bis die Hirten sie zur Ruhe bringen.

Die Sonne steht zwar noch nicht hoch, jedoch strahlt sie stark durch die Bäume. Wir frühstücken in Ruhe unter der Laube wo auch die Motorräder stehen.

Es kommen ein paar Pferdekutschen, Hunde und Autos vorbei die uns anschauen wie die ersten Menschen auf dem Mond. 

Es geht heute durch Rumänien. Wir wollen an der Donau entlang zum Eisernen Tor. Das ist das Durchbruchstals an der Donau. Es gibt zwei gleichnamige Wasserkraftwerke um den Wasserspiegel zu erhöhen. Früher war es so, dass nur mit ortskundigen Lotsen dieser Flussabschnitt mit Schiffen befahrbar war. Durch die Erhöhung des Spiegels wurde die Durchfahrt besser ist jedoch immer noch eine der gefährlichsten Stellen auf der Donau.

Wir sind relativ schnell unterwegs und ziehen unsere Kurven an der Donau entlang. Es sind immer wieder kleinere Brücken in 500m Abschnitten die uns an der Donau entlang führen. Wir sind schon lange unterwegs und ich entscheide mich, dass wir Pause machen. Ich biege in eine kleine Seitengasse die zu einer Kirche führt ab und bleibe direkt stehen. Mari möchte gerne von der Hauptstraße weg und im Schatten Pause machen. Es fliegen viele Tiere bei mir an den Helm und vor dem Helm herum. Scheinbar gibt es hier wie so oft in diesem Land Bienenstöcke.

 Mari bleibt abrupt stehen und macht an Ihrem Helm herum. Ich habe schon ein mulmiges Gefühl und fahre neben Ihr hin. Sie schaut mich an und sagt ich wurde gerade gestochen. Scheisse. Sie ist allergisch auf Stiche. Der letzte Stich war sehr schlimm. So müssen wir schnell handeln.
Ich steige vom Motorrad ab. Mari auch. Sie setzt sich in den Schatten und zieht sich die Motorradsachen aus. Sie hatte mich wo wir uns das erste mal getroffen haben darüber instruiert was man machen muss wenn so ein Fall eintritt.

Also gab ich Ihr den Notfallsaft. Sie trank diesen. Man sah schon relativ schnell, dass es anschwoll. Wir sahen uns die Biene an und diese konnte glücklicherweise nicht das ganze Gift injizieren. Ich versuchte noch die Wunde auszupressen und saugte so viel Gift raus wie es ging. Es schmeckt sehr bitter das Gift.

Ich war ein wenig ratlos wie ich sie jetzt ins Krankenhaus bekomme, da kam ein Mercedes angefahren. Es war ein nettes Seniorenehepaar die von der Kirche kamen. Ich hielt sie an und fragte, ob Sie Mari ins Krankenhaus fahren könnten. Sie bejahten sofort. Mari und Ihre Sachen ins Auto und ich fuhr mit der Beta hinterher. Der ältere Herr kannte sich auch nicht genau in der Gegend aus aber hielt in der Stadt an und schrie aus dem Fenster Leute an HOSPITAL !!! Die Leute zeigten immer in eine Richtung und wir waren sehr schnell dort.

Dort angekommen nahm Mari auch gleich noch Tabletten gegen den Stich und wir gingen ins Krankenhaus. Hier hatte der ältere Mann schon einen Arzt besorgt und übersetzte uns. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Arzt für das rumänische Damen-Ruder-Team der Olympiade früher zuständig war und eine deutsche Mutter hatte. Er konnte fast jede Balkansprache und Deutsch gebrochen. Wahnsinn. Er kümmerte sich um Mari und gab Ihr einen Infusion. Der Arzt telefonierte kurz sogar mit einem Hotel in der Nähe, damit wir, wenn es schlimmer werden sollte, direkt ins Krankenhaus gehen könnten.

Dass wir so freundliche und kompetente Menschen andauernd treffen - einfach nicht zu glauben.

Das ältere Ehepaar fuhr mich noch zur Africa Twin und zusammen fuhren wir noch mal zum Hospital. Mari lag auf einer Liege und kühlte sich die Lippe während sie eine Infusion bekam.

Ich dankte dem Paar, das uns so viel geholfen hatte, und verabschiedete mich von Ihnen. Jetzt kümmerte ich mich darum, dass alle Fahrzeuge und Sachen ins Hotel kamen.

Ganz zuletzt fuhr ich Mari ins Hotel und besorgte Ihr Eis zum Kühlen. Es schwoll leicht an aber soweit hielt es sich in Grenzen.

Wir gingen am Abend noch im Restaurant essen und legten uns einen Vorrat von Eis in den Kühlschrank.

Wir hören uns dann morgen wieder

Liebe Grüße
Franky + Mari

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Man oh man ihr habt aber echt ein Glück !!
" geht sofort Lotto spielen wenn ihr wieder zu Hause seid "
nur mal nen schönen Gruß an die so sympatico Frau mit der ich durch den Olivenhain fuhr , besorg dir bitte ein Notfallset !!
ich bin voll neidisch auf eure Tour ;)
und wünsche noch viel mehr Spaß und langweilig wird es ganz bestimmt nich !
bis evtl. mal wieder
kommt gesund und in einem Stück wieder nach Hause

es grüßt der Reiner aus dem Kraichgau
Frankys Motorrad Reisen hat gesagt…
Hallo Reiner,

naja Pech im Spiel Glück in der Liebe sag ich nur.

Sie hat mir schon erzählt, dass Ihr unterwegs wart ;) Bei uns wird bald auch wieder der Alltag eingeläutet werden. Auch wenn ich das irgendwie noch nicht ganz glauben kann.

Wir haben schon wieder das Notfallset aufgefüllt. Zwar jetzt mit Tabletten aber ein zweites Mal sollte jetzt nicht unbedingt passieren.

Liebe Grüße
Mari + Franky

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