Pester Highland in Serbien

Hi Miteinander,


das Zimmer ist brav sortiert, Mari hat schon vorsortiert und wir packen schon fleissig um 7:30 ein. Wir wollen heute nach Serbien zu den Pester Highlands. Das ist ein wunderschönes Gebiet mit einem Canyon.

Wir bekommen Omelette und Marmeladenbrot zum Frühstück. Dazu noch einen guten Tee aus der Natur. Sehr geil wie immer. Wir werden herzlich verabschiedet und die Köchin drückt Mari ganz fest. Sie hat sie scheinbar richtig ins Herz geschlossen.


Es sind zwar nur 150km jedoch sollen  40km Schotter dabei sein, die nicht umfahrbar sind. Ergo hoffen wir mal, dass der Regen nachläßt. Taada kaum fahren wir los schon reißt die Wolkendecke auf und wir haben immer mehr schönes Wetter.

Wir befahren einen kleinen Übergang nach Serbien. Der mazedonische Grenzpolizist freut sich eine Beta und eine Africa Twin zu sehen, und rät uns, umzudrehen. Da wir sonst nicht mehr aus Serbien ausreisen können. Dieser Grenzübergang besitzt keinen Stempel und so würden wir zwar ins Land einreisen jedoch nicht mehr ausreisen können. Wir danken Ihnen und drehen um. Der nächste Übergang ist knapp 30km entfernt und geht über eine schöne breite Schotterpiste. Es klart immer mehr auf und die Sonne scheint uns wieder voll auf die Helme. Ein Junge auf einer Vespa bringt uns nach dem wir nicht sicher sind wo wir abbiegen sollen an die Hauptstraße zur Grenze.

Das Grenzgetue geht relativ zackig aber wir stehen knapp 20 Minuten in der Sonne. Ganz ehrlich ich muss aufs Klo ;). Überall Wasser das plätschert. Da muss man echt jede 10 Minuten pinkeln.
Nach den zwei Grenzposten bleiben wir bei einem Gemischtwarenladen/Tankstelle/Restaurant stehen. Hier fährt ein kleiner Junge mit seinem Fahrrad auf und ab und redet nach dem er um unsere Maschinen gefahren ist mit einem knapp 28 jährigen Mann der nickt und wegfährt. Ich gehe ein bisschen einkaufen mit dem Geld was ich beim letzten mal in Serbien noch übrig hatte, eine Wurscht und bisschen Käse. Der Junge Mann kam wieder. Jetzt waren auch 4 weitere Jugendliche da und kamen immer näher in einer Formation. Mari und ich tauschten uns kurz aus und wir hatten beide ein sehr ungutes Gefühl ich meinte nur, "Wenn einer zu nahe kommt, gibst du Vollgas, lass dich nicht aufhalten" Sie nickte. Wir machten uns schnell bereit und fuhren los. Sie waren schon fast auf unserer Höhe. Die Maschinen starten. Die Jugendlichen werden etwas schneller. Ich lasse meinen Motor hochdrehen und fahre los. Mari knallt mit ihrer Einzylinder hinter her. Puh nichts passiert.

Aber ganz ehrlich, das war sehr eigenartig. Auf der weiteren Strecke treffen wir immer mehr Leute, die uns sehr seltsam und relativ distanziert entgegen kommen. Wir haben keine Ahnung, was wir falsch machen, jedoch fahren wir unverdrossen weiter.

Wir kommen an eine Abzweigung und uns hat der Regen fast eingeholt. Auf dem Weg wo wir fahren wollen steht eine dicke Regenwolke am Himmel und läßt alles ab was sie kann. Man sieht direkt wo der Regen beginnt und wo er endet. Wir entscheiden uns ein wenig zu warten und Mari checkt ihren Luftfilterkasten. Wir üben noch mal Ankicken der Beta. Sie kann das so gut schon, dass sie nach einem zweiten Kick brav anspringt. Glücklich springt Mari herum, denn Sie hat es halt einfach drauf ;)

Die Wolke hat sich derweil nicht verzogen. Sie hat sich entschieden mehr in die Breite zu gehen, so ziehen wir alle unsere Regenklamotten an und fahren los. Es ist leicht windig und sehr regnerisch. Wir kommen 2km nach dem Start des Regens auf die 37km Schotterpiste. Ich überlege kurz umzudrehen. Aber wo sollen wir hin. Also fahren wir durch. Es bilden sich kleine Bäche auf der Piste. Es geht rauf es geht runter. Es wird schlammig, lehmig, steinig, rutschig, fest... eigentlich war alles dabei.

Ich bleibe stehen und Mari neben mir. Ihre Klamotten sind nass, Ihre Haare auch und im Gesicht ist ein bisschen Dreck. Sie ist glücklich über das ganze Gesicht grinst sie wie ein Honigkuchenpferd.
"Ist das nicht total geil" fragt sie. Ich lächle und meine "Ja, einfach fett" Wir fahren weiter.

Es kommt ein kleines Dorf in dem viele Muslime an einer Moschee stehen. Man sieht eigentlich nur Regenschirme, Autos und sonst ist der Ort wie ausgestorben. Wir fahren durch und kommen in der großen Stadt Sjenica an, in der wir Tanken.

Wir suchen noch die letzten 10km Offroad die uns über teilweise sehr lehmigen Strecken zu einem Haus bringen. Wir wollen umdrehen, jedoch kommt ein älterer Herr aus seinem Haus. Er heißt Sibil und bietet uns an bei seinem Nachbarn im Haus zu übernachten, da es ja so regnet.

Er müsste ihn kurz anrufen und er würde dann aus Sjenica herkommen. Wir setzen uns zu Ihm ins Haus und er schüttet uns erst mal ein paar Rakis ein. Nach 3 Rakis stoppt Mari halb lachend, halb fertig das der Herr Frank für sie trinken wird. So trinke ich mit Sibil um die 6 Rakis in 20 Minuten und bin gut belämmert. Es kommt noch eine Frau herein mit zwei Kindern. Der eine Sohn ist 4 der andere Sohn ist 6. Er wird in einem Jahr eingeschult. Sie sind sehr interessiert an der Africa Twin und ich laufe betrunken wie ich bin zur Maschine.

Na klar lässt es mich auf dem Weg zu Motorrad hin... wie soll es auch bei einer nassen Holzdiele sein. Ich setze die Kleinen auf das Motorrad und mache den Motor an. Ihnen ist das direkt zu laut aber haben Spass selber am Gasgriff zu drehen.

Aber schon waren die 20 Minuten um und der Nachbar mit seiner Frau waren angekommen. Sie lassen uns gerne übernachten es würde uns pro Person 10 Euro kosten. Es ist ein zweistöckiges, neugebautes Haus mit einem Kamin. Er ist schon eingeschürt und in der Küche ist es wohlig warm.

Wir trinken zusammen noch einen Kaffee und dann verabschieden Sie sich. Wir haben für 2 Tage gebucht weil wir morgen, hoffentlich bei guten Wetter, die Attraktionen vom Pester Higland erleben dürfen.

Wir essen ein Fertignudelgericht von Mari und gehen dann ins Bett. Der Ofen und die Fahrt haben müde gemacht oder wars doch der Raki ? ;)

Wir hören uns dann morgen wieder

LG
Franky




Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rio-Brücke und wie man ohne Strom weiter fahren kann

Gemetzel, Athens Sehenswürdigkeiten und die Ölschraube hat nun den Geist aufgegeben

Düsseldorfertreffen und eine schöne Tagestour zum Jetsero See

Offroadabstieg, Trägerrahmen schweißen und morgen sehen wir die Düsseldorfer wieder

Zerstört, wiedererweckt ... und wieder Zerstört

Ab nach Montenegro mit lockerem Lenkkopf

Auf hoher See mit anfänglichen Schwierigkeiten

Sparta, schöne Kurven und ein Treffen mit den Düsseldorfern

Waschtag, ein Slide und polnischer Motorradunfall

Test Headwave Tag