Regentag zum Wandern

Hi Miteinander,

der Regen prasselt unaufhörlich auf das Holzdach des Hauses. Es riecht feucht und ich bekomme meine Augen nicht auf. Ich will im Bett bleiben, die Wärme spüren und mich noch mal umdrehen.

Die sintflutartigen Regenfälle die in Nordeuropa eingebrochen sind, erreichen jetzt Serbien und den ganzen Balkan. Der kleine Bach, der am Haus vorbeifloss, ist nun ein über die Ufer getretener reißender Fluss der nur noch 20 cm zur Hausmauer braucht. Die Fischzucht ist überschwemmt und die Fische sind glaub ich jetzt frei. Ich frage beim Frühstück Mari ob wir noch einen Tag hier bleiben, denn bei dem Wetter würden wir einfach nur nass durch die Gegend fahren und offroaden könnten wir ja eh nicht. Sie bejaht und wir entschließen uns, ein wenig wandern zu gehen. Also Regenjacke angezogen und auf gehts auf die Straße.

Wir laufen an der Hauptstraße Richtung einer kleinen Gemeinde. Dort steht ohne Leine ein Pferd und grast vor sich hin. Wir streicheln es und reden ein wenig mit dem wunderschönen braunen Tier. Er schaut uns an als würde er nicht oft so Streicheleinheiten bekommen, genießt es aber.

Der Fluss wird immer größer und reissender. Auch die Straße gleicht mehr einem Fluss als einem asphaltierten Weg der einen von A nach B bringt. Wir haben aber Spass zusammen wir sind jetzt schon total durchnäßt und manche Autos spritzen uns durch die Pfützen noch mehr nass ;)

Nach dem wir die kleine Stadt begutachtet hatten und uns die Einwohner eher wie Aliens aus dem All anschauten, bogen wir auf einem Trampelpfad in den Wald ab und wanderten dort wieder zurück zu dem Camping Platz. Es war super schön und es grünte nur vor lauter Kräuter die es in Deutschland nicht ansatzweise mehr gibt. Weiße Steine spitzen an manchen Orten aus der rotbraunen Walderde hervor während sich der Farn auf den freien Grasflächen richtig ausbreitet.

Es wird langsam Abend und wir kommen zum Camp zurück. Der Campbetreiber, der "Professor", hat schon angefangen das Essen zu kochen. Es sind noch zwei Engländer gekommen die zum Wandern hier sind. Sie haben nur zwei Wochen und wollen diesen Bereich von Serbien erkunden. Leider ist halt das Wetter sehr schlecht. Ich sitze noch ein wenig mit Ihnen zusammen bis wir essen.


Es gibt wieder so tolles montenegrinisches Essen. Die montenegrinische Küche ist simpel aber wirklich köstlich.

Draußen prasselt der starke Regen und der Fluss steigt immer weiter. Der Professor wird langsam sehr nervös macht sich aber noch ein Bier auf um scheinbar seinen Frust weg zu trinken. Was Ihm auch sofort gelingt. Donner und Blitz hören wir schon fast den ganzen Tag, aber auch den anderen Personen im Haus fällt das nicht mehr auf.

In der Mitte des Raumes brennt mit Volldampf der Holzofen und trocknet brav unsere Regensachen. Der Rauch wird durch den Regen und das Tiefdruckgebiet am Haus entlang gedrückt.

Nach einer Stunde Unterhaltung mit den Engländern die morgen auch fahren wollen gehe ich vollständig gesättigt und wieder mit 3 Bier in der Birne ins Bett.

Bis Morgen

LG
Franky

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