Reifenpanne geholfen und Petnijica den Bürgermeister kennen gelernt

Hi Miteinander,

ein feuchter Geruch zieht durch meine Nase. Es ist warm und kuschlig. Ich höre ein Flattern von schnellen Flügelschlägen und mache meine Augen auf. Neben mir liegt Mari und hat die Augen noch zu. Sie ist aber scheinbar auch wach. Ich schaue nach oben. Eine weiß grüne Kuppel aus Moos und Kalk umspannt unser beider Köpfe.  Wir liegen in einer kleinen Aushöhlung die nach aussen größer wird.

Schwalben fliegen rein und raus aus der Höhle. Es ist Hammer wenn man nach draußen schaut, wie langsam die Sonne auf geht, und im Inneren der Höhle kleine Lichtreflexe die Sonne ankündigen die heute wieder von oben scheinen wird.

Wir stehen auf und räumen alles schön ordentlich auf. Heute ist Mari dran die Sachen nach unten zu bringen. Sie wiegt weniger als ich und der lockere Kies rutscht weniger weg.

Wir wollen erst mal was frühstücken und dann planen wo wir hin wollen. Wir sind gerade am aufpacken und Zähneputzen am Fluss der auf der anderen Straßenseite ist, als es kracht und ein Auto stehen bleibt. Wir packen zusammen und meinten so, dass da doch grad was passiert ist, zu einander. Wir entschlossen uns, mal hin zu gehen und zu fragen, ob alles gut ist. Da steigt schon die ganze Familie aus. Ein junger Mann und seine Eltern steigen aus. Sie sind scheinbar über einen Stein gefahren und haben sich die Felge ruiniert. Ich Grüße mit "dobre djen, can i help ?" Der Junge wusste nicht wirklich wie man einen Reifen richtig wechselt. Also haben wir ihm geholfen. Mit beherzten Offroadschuh-Tritten auf das Drehkreuz - was keine Verlängerung besitzt - und die einzelnen Muttern sind vorgelöst. Ich drehe das Auto hoch und ziehe die Handbremse fest, dann schraube ich alle Muttern los, wechsele das Rad und ziehe alles wieder fest.

Die Familie ist sehr dankbar und möchte uns zum Frühstück einladen. Wir bedanken uns und fahren mit Ihnen in die nächste Stadt. Hier geben sie uns einen Kaffe und einen Burek aus. Wir unterhalten uns ein wenig. Leider ist die Unterhaltung sehr stockend, da das Englisch des jungen Mannes sehr gebrochen ist. Die Eltern können auch nur ein wenig deutsch. Es ist schwer für Sie. Sie leben in der Ortschaft in der wir uns gerade befinden, Petnijica. Sie leben sehr ärmlich. Die Familie besteht aus den Eltern, dem jungen Sohn und 4 Töchtern, die in Europa verteilt leben. In Italien, Frankreich, Luxemburg und Österreich. Das Auto gehörte der österreichischen Schwester. Sie wollten zum einkaufen fahren als der Unfall passierte.

Nach dem Kaffee erzählte er uns von der Moschee die hier in der Nähe ist. Sie wurde 1426 erbaut und besitzt eine Holzminerette die wunderschön in die "Großstadt" passt. Hier in Montenegro ist eine Stadt mit 565 Bewohnern schon eine Großstadt. Sehr witzig.

Wir lernen beim wirklich guten Burek essen, welches ganz frisch und super lecker ist, den Bürgermeister kennen. Ich erzähle Ihm, dass ich mich sehr für die Moschee interessiere und sie wirklich wunderschön ist. Zudem, dass ich für den Staat Oman tätig bin und wir vielleicht eine Kooperation anstreben könnten, da wir einige Projekte hätten, die vielleicht dem Dorf helfen könnten.

Wir tauschen uns aus und er gibt uns eine Rundtour in Montenegro, die man sich anschauen sollte wenn man Offroader ist. Er selber fährt eine 450er Yamaha.

Nach der Unterhaltung lädt er uns in das neue Gemeindehaus herzlich ein wenn wir wieder in der Nähe sind.

Wir starten durch und kommen direkt in ein Gewitter. Es regnet schwer und ich habe zuerst ein wenig Angst mit dem Reifen. Da er ja nicht für die Straße ist. Aber er schlägt sich gut. Es regnet so, dass wir wirklich in kurzer Zeit vollständig durchweicht sind. Gut, dass wir unser Ziel in 50km erreicht haben.

Es ist ein schöner Campingplatz nähe Rozaje
https://www.facebook.com/zeleni.raj.58

Wir entscheiden uns bei dem Regen für ein Zimmer, da der Preis fast der gleiche ist, und ein Frühstück dabei ist. Sie sind super nett.

Wir dürfen unsere Sachen direkt im Aufenthaltsraum trocknen lassen. Da steht ein super toller Holzofen, der riesige Mengen an Holz aufnehmen kann.

Das Essen ist der Wahnsinn. Er hat eine kleine Anzahl von eigenen Fischen. Er hält sie in dem kleinen süssen Bach. Ich bestelle gleich einen zum Abendessen und er ist wirklich toll. Mari isst einen leckeren Salat der auch super frisch und lecker ist. Wir bekommen zusammen dann noch eine Spezialität und Raki ;)

Gute Nacht miteinander.

LG
Franky

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