Rumänien wir kommen ... ehh nicht

Hi Miteinander,

heute wollen wir in das Land von Ceauşescu fahren. Wir wollen die Wildheit dieses Landes erleben und die Natur bestaunen.



Durch den Ramadan und dadurch, dass gestern Sonntag war, und wir uns 7km von der Strasse entfernt in einem Offroadgebiet befinden, haben wir nichts mehr zu essen ausser Nudeln mit Pesto und dem frischen Käse, den wir gestern von der Nachbars-Bäuerin erstanden haben.

Also gibt es zum Frühstück lecker Nudeln mit Pesto ;) Nach dem super stärkenden Frühstück bepacken wir unsere Motorräder und wollen los.

Jedoch will die kleine Beta noch hier bleiben. Kein Licht mehr und kein Strom. Das hört sich sehr verdächtig nach Gleichrichter oder Lichtmaschine an. Naja, wir haben kein Voltmeter um durch zu messen. Ergo müssen wir die kleine überreden zu starten. Mari tritt sie warm und versucht sie dann zu starten. Es wäre fast geglückt, jedoch ging sie wieder aus. Ich versuche mein Glück aber es ist doch relativ kalt hier oben. Also machen wir den Kolben durch kontinuierliches treten warm. Dann Totpunkt suchen und bruummmm... springt sie an.

Wir müssen uns darum kümmern, auch die Hinterradbremse und die Kette wollen Ihre Wartung haben. Aber das machen wir dann wenn wir in Rumänien sind.

Wir verabschieden uns von unserem Nachbarn, er wünscht uns alles Gute und eine schöne Fahrt. Es geht los, wir fahren über den Schotter Richtung Hauptstraße. Es ist sonnig und die Wolkendecke ist nur für unseren Fahrtweg wolkenlos.

Auf der Hauptstraße angekommen geht es Richtung Rumänien. Ein kurviges Band aus Asphalt zieht uns durch einen Wald. Die Straßen sind ganz in Ordnung und wir sind meistens alleine auf der Strecke.

Nach 100km bleiben wir für ein kleine Pause stehen. Ich bin irgendwie fertig und müde. Unterzuckert und einfach müde. Wir entscheiden uns, in der nächsten Großstadt Geld und Essen zu kaufen. Die Hinterradbremse funktioniert bei der Beta nicht mehr, ergo wir müssen uns das wirklich anschauen.

In der Stadt Chachak angekommen, halten wir an und holen mitten in der Stadt Geld vom Automaten. Da bleibt eine Vespa stehen, und der Fahrer fragt uns, ob wir Hilfe brauchen. Er stellt sich uns als George vor. Wir ergreifen die Gelegenheit und erfragen einen Mechaniker. Er nennt uns einen, den er gut kennt und meinte, dass er der Beste in der ganzen Umgebung sei. Während Mari sich alles erklären lässt hole ich mir was zu essen, da in der Nähe ein Döner-Stand ist. Mampfend komme ich wieder mit einer Dönersemmel und einem Naturschnitzel mit Gurken, Tomaten, Ketchup und Majo. Mari hat sich jetzt einen Begleitschutz angelacht ;). Sie redet gerade mit einem bewaffneten Wachmann, der sich neben unseren Maschinen, hingestellt hatte. Er erzählt, dass er eine BMW 1200er fährt und wirklich glücklich damit ist.
Er gibt uns seine Nummer und meint, dass wenn wir wieder in der Gegend sind sollen wir Ihn anrufen.
Er packt seine Sachen dann und kommt mit uns mit ;) oder wir gehen einen zusammen trinken.

Wir fahren los und ich finde die Werkstatt prompt. Der Chef lässt alles stehen und hilft uns sofort. Zuerst lassen wir Ihn die Bremse anschauen. Hier merken wir zusammen das der Gleitdocht vollständig fest ist. Er feilt ihn und macht ihn gerade. Der Docht war verbogen.

Danach frage ich Ihn, ob ich ein Multimeter bekommen kann.Er gibt mir eins und es wird sofort klar, dass der Gleichrichter scheisse baut. Die Werte sind jenseits von Gut uns Böse. Wir fragen Ihn, ob er einen Ersatzgleichrichter besitzt. Er kruscht ein wenig herum und findet einen Gleichrichter von einer Suzuki 650er, wir testen aus wie es funktioniert. 13.5, 13,8 Ladestrom  - sehr gut. 

Sogar der Vespafahrer ruft Ihn noch mal an und fragt, ob er uns helfen konnte. Ich telefoniere noch mal mit ihm und bedanke mich für seine Hilfe. Ich erzähle ihm, dass alles gut ist und der Mechaniker echt einer der Besten ist.

Wir haben von Ihm noch erfahren, dass er für das Rallye Team Serbien geschraubt hat. Er ist also wirklich ein Meister seines Handwerks. Danke noch mal für diese tolle Hilfe. Er möchte für alles 120 Euro haben-  total geil. Wir sind jetzt fast den halben Tag bei Ihm gewesen.

Danach erzählt er mir von einem Freund, der mit dem Motorrad in Amerika unterwegs war. Er fuhr 2015 die Küstenstraße ab Mexiko. Er wurde aber leider krank in Rio. Er musste stoppen und fuhr nachdem er wieder gesund war weiter. Er war sogar in der Zeitung.

Der Mechaniker nahm sein Telefon und rief ihn an. Er ist 70 Jahre jung und voll fit. In einem British English redeten wir und tauschen uns aus. Er ist echt ein super toller Kerl. Es war mir eine Ehre mit Ihm zu telefonieren. 

 Um 17 Uhr fahren wir los. Wir schaffen es zu einem kleinen Campingplatz 100km in der Nähe der Grenze.

Wir haben noch Essen eingekauft. Mari baut das Zelt auf während ich den Salat fertig mache. Ich freue mich sehr auf einen Tunfisch-Salat mit lecker frischen Zutaten. Wir setzen uns auf zwei Stühlen zusammen und essen gemeinsam mit Brot und Käse den Salat. Wir reden ein wenig über den Tag und was wir alles so erlebt haben.

Ich bin so müde dass ich direkt ins Bett falle. Mari meint, dass sie alles noch aufräumt und irgendwann dann auch in die Falle springt.

Bis Morgen
LG
Franky + Mari

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